Bayerischer Behindertenbeauftragter Holger Kiesel besucht Regens Wagner Zell

Bayerischer Behindertenbeauftragter Holger Kiesel besucht Regens Wagner Zell

Holger Kiesel, der selbst im Rollstuhl sitzt, und 17 Jahre beim Bayerischen Rundfunk als Journalist, Redakteur und Moderator tätig war, liegt es am Herzen, sich hierzulande ein umfassendes Bild über die Situation von Menschen mit Behinderung zu verschaffen.

Bei einem fachlichen Austausch mit Gesamtleitung Heike Klier, der Bewohnervertretung und dem Werkstattrat von Regens Wagner Zell zeigten Herr Kiesel und seine Mitarbeiterin Frau Kristina Biburger ein offenes Ohr für die speziellen Problemstellungen von Menschen mit Hörbehinderung.

Das Thema Barrierefreiheit umfasst in diesem Fall viel mehr Aspekte, als die bauliche Gestaltung von Gebäuden. Es geht vor allem um Kommunikation. Für hörgeschädigte Menschen bedeutet eine barrierefreie Kommunikation nicht nur eine Verbesserung der Lebensqualität, sondern befähigt grundsätzlich zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.

Herr Kiesel und Frau Biburger nahmen zur Kenntnis, dass die Beantragung der Kosten für Gebärdensprachdolmetscher durch die Inklusionsämter zunehmend aufwändiger wird und sagten Unterstützung zu. 

Viele weitere Themen kamen zur Diskussion, wie das geringe Budget für Verpflegung, das bei weitem nicht ausreicht, um ein Mindestmaß an ausgewogener Ernährung zu garantieren, die Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG) oder die schlechte technische Infrastruktur hinsichtlich des Mobilfundnetzes in Zell. Messagedienste wie WhatsApp können nicht genutzt werden – für gehörlose Menschen oft die einzige Möglichkeit, um spontan mit anderen Gehörlosen oder auch Angehörigen in Kontakt zu treten.

Nicht bei allen Fragen sieht Herr Kiesel seinerseits Einflussmöglichkeiten, z. B. beim Ausbau des Mobilfunknetztes in Bayern. Bei allen anderen Fragen, die das Thema Behinderung in irgendeiner Form betreffen, gehört es zu seinen Aufgaben, mit den entsprechenden Ministerien zusammen zu arbeiten, zu beraten und beim Gesetzgebungsprozess darauf zu achten, dass die Belange von Menschen mit Behinderung angemessen berücksichtigt werden.

Bei einem Rundgang durch die Regens Wagner Einrichtung bot sich für die beiden Gäste aus München viele Gelegenheiten für persönliche Begegnungen.